Warum es eine weniger gute Idee ist, seine Bankdaten im Internet zu veröffentlichen

Faktisch ist es eine sehr schlechte Idee, auf seiner Seite seine Bankdaten wie IBAN und BIC zu veröffentlichen. 


In den letzten Monaten mussten wir eine stark zunehmende Anzahl an Betrugsbestellungen feststellen. Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist dabei die Qualität der verwendeten Daten beachtlich. Waren früher bei der Auftragsabgabe die Daten offensichtlich bunt gewürfelt, müssen wir heute schon genau hinschauen, um eine Betrugsbestellung zu identifizieren. Die Mitarbeiter brauchen zwischenzeitlich fast detektivische Talente, um schon vor dem Verifizierungsanruf die Spreu vom Weizen zu trennen. Ist der Mitarbeiter unsicher und ruft trotz softer Merkmale wie einer kostenlosen E-Mail-Adresse die angegebene Telefonnummer an, stellt sich sehr häufig heraus, dass man es dem Betrüger wiedermal sträflich leicht gemacht hat. 


Bestes Beispiel hierfür ist ein Anbieter von Hawaii-Hemden, der es eigentlich besser wissen sollte. Er hat sowohl auf seiner Webseite als auch auf der Facebook-Seite neben seiner kompletten Adresse auch noch seine Bankverbindung angegeben. Der geneigte Betrüger musste sich nur noch eine Web.de-Adresse (in diesem Fall ****.****02@web.de) und konnte dann alle restlichen Daten 1:1 übernehmen. So muss man sich natürlich nicht wundern, wenn hier und da Geld vom Konto verschwindet. Die Abbuchenden können meist nicht wirklich etwas dafür und sind am Ende die Dummen obwohl der eigentliche Dumme der Kontoinhaber ist.

Es spricht generell nichts dagegen, einen Kunden über seine Kontoverbindung zu informieren. Dies aber bitte an einer Stelle, die nur ein autorisierter Kunde erreichen kann. Ein zufälliger Besucher Ihrer Webseite braucht weder Ihre BIC noch Ihre IBAN zu sehen. 

Übrigens, die letzten Betrugsversuche kamen ausschließlich aus dem Netz der ehemaligen Unitymedia, heute Vodafone. Irgendwie wundert das auch nicht. Unitymedia wurde vom ehemaligen Besitzer Liberty Global (*) soweit ausgenommen bis kein Geld für die Sicherheit mehr da war. 

(*) Liberty Global hatte 2.1 Milliarden für Unitymedia bezahlt, innerhalb von 8 Jahren dabei jedoch 3,8 Milliarden Euro abgeschöpft. Im selben Zeitraum hat Unitymedia übrigens 50 Millionen Euro Unternehmenssteuern bezahlt.

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